Von der Schönheit des Vergänglichen
Es ist kein Zufall, dass ich auch in den Figurenbildern meiner Vorliebe für den vielschichtigen Materialeinsatz treu bleibe: Erst ein Bildaufbau in dieser Dichte ermöglicht das Erzeugen einer räumlichen Tiefe und Substanz, die nicht nur ästhetischer
Träger ist, sondern ebenso ein Synonym für das Leben selbst: Den Jahresringen eines Baumes gleich, erweitert es sich von Jahr
zu Jahr.
Und während die äußere Hülle immer deutlichere Spuren des Alterns zeigt, gewinnt es – für den, der hinter die Fassade
blickt – an geheimnisvoller, tiefer, ganz eigener Schönheit.
Die in den Werken abgebildeten weiblichen und männlichen Figuren zeigen sich oft unverhüllt in einem weitesten Sinn:
Mir geht es in diesen Arbeiten um ‚Nacktheit‘ im Sinne des Unverfälschten, jenseits von beschönigender, (auf)reizender
Verhüllung und vor allem jenseits der allseits angestrebten Makellosigkeit. Mein Interesse gilt einer Schönheit des
menschlichen Körpers, der zweifellos der Vergänglichkeit preisgegeben ist.